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Visualisierung eines Gebäudeensembles an einem Fluss, umgeben von einer Zaunanlage und Wald (Visualisierung: Generalplaner RDS Partner)

Visualisierung der Planungen für die künftige LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie an der Lippe in Lünen (Bild: Generalplaner RDS Partner)

Forensische Fachklinik mit 150 Plätzen in Planung

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Victoria I/II in Lünen plant das Land NRW den Bau einer weiteren Klinik für Forensische Psychiatrie. Dabei handelt es sich um eine gesicherte Fachklinik mit 150 Behandlungsplätzen für Menschen, die aufgrund einer psychischen oder Sucht-Krankheit straffällig geworden sind und vom Gericht in den Maßregelvollzug eingewiesen wurden.

Aufgabe der forensischen Fachleute ist es, die untergebrachten Personen in eine zielgerichtete Therapie einzubinden und sie Schritt für Schritt wieder an ein weitgehend selbstbestimmtes Leben heranzuführen, dabei jedoch grundsätzlich die Sicherheitsanforderungen im Blick zu haben. Ziel der Unterbringung ist es, den Patienten das Rüstzeug für ein straffreies Leben trotz der Krankheit zu geben und dadurch die Gesellschaft nachhaltig zu schützen.

Die Klinik wird zwar rundum von hohen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, bleibt jedoch im Inneren ein Krankenhaus. Somit wird hier ärztliches und psychologisches Personal arbeiten, es werden Schwerpunkt-Therapien angeboten wie etwa Ergo- und Arbeitstherapie sowie Sport- und Bewegungstherapie, es wird einen Sozialdienst geben und Unterrichtsräume für die schulische Bildung. Von den insgesamt etwa 200 entstehenden qualifizierten Arbeitsplätzen werden die Pflege- und Erziehungsteams die größte Berufsgruppe darstellen.

Künftiger Träger der Klinik ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Mit dem Bau der Klinik wird das Land NRW voraussichtlich im Herbst 2024 beginnen. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 geplant, bevor 2027 die Internationale Gartenausstellung auf dem umliegenden Gelände startet.

Forensische Klinik am Lippe-Ufer Am Südrand der Victoriabrache

Das geplante Baugelände für die forensische Fachklinik befindet sich nördlich der Lippe auf dem lange brachliegenden Gelände der ehemaligen Zeche Victoria I/II, der so genannen Victoriabrache. Nachdem ursprünglich ein weiter nord-östlich liegendes (RAG-)Teilstück für den Bau vorgesehen war, hat das Land das Baugrundstück auf Vorschlag der Bürgerinitiative "Pro Victoria" und der Stadt Lünen auf das weiter südlich liegende (RWE-)Teilstück verlagert. Dadurch rückt die Klinik in einen größeren Abstand von der Wohnbebauung an der Westfaliastraße und wird von der Zwolle-Allee aus erschlossen.

Planungsbeirat als Brücke in die Gesellschaft

Seien es Sicherheitsfragen, Therapieansätze oder Personalzusammensetzung – die Mitglieder des Lüner Planungsbeirats begleiten alle relevanten Fragen rund um die künftige forensische Klinik als beratendes Gremium aus dem Blickwinkel der örtlichen Öffentlichkeit.

Näheres über die Arbeit des Lüner Planungsbeirats und die Zusammensetzung der Mitglieder finden Sie unter folgendem Link.

Der Planungsbeirat

Aktuelles

Forensik-Info stößt auf großes Interesse

Zum Schluss ein Applaus für's Publikum - für das Interesse, sich über die künftige forensische Klinik in Lünen zu informieren und für die sachliche Diskussion trotz kritischer Fragen.

Rund 160 interessierte Bürger:innen waren der Einladung des LWL in Kooperation mit dem NRW-Gesundheitsministerium und dem örtlichen Planungsbeirat in den Erlebnisreich Campus nahe der Victoriafläche gefolgt. Sie ließen sich anlässlich des bevorstehenden Baubeginns über Bau und Funktion der künftigen forensischen Klinik in Lünen informieren, bevor sie in der anschließenden Gesprächsrunde mit den Fachleuten diskutierten.

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Männer und Frauen stehen auf einer niedrigen Bühne und applaudieren mit dem Publikum (Bild: LWL/SchuFi)

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